Auf dieser Seite findet ihr ausführliche Informationen zum Bienenfresser und auch viele Fotos und Tipps, wo man diese wunderschönen Vögel beobachten und fotografieren kann.
Bienenfresser Infos
Der Bienenfresser gehört wissenschaftlich betrachtet zur Familie der Spinte (Meropidae) innerhalb der Ordnung der Rackenvögel (Coraciiformes). Die Spinte bestehen aus drei Gattungen mit 24 Arten. Diese Vögel zählen zu den farbenprächtigsten Arten. Neben dem Bienenfresser sind das unter anderem auch der Eisvogel und der Wiedehopf.
Aussehen
Der Bienenfresser ist ein sehr farbenfroher Vogel und wird knapp 30 cm groß. Die Flügelspannweite beträgt bis zu 50cm und das Gewicht 45-60g. Charakteristisch sind neben dem bunten Gefieder vor allem sein spitzer Schnabel und die Schwanzspitze. Wie unterscheiden sich Männchen und Weibchen? Aus der Entfernung betrachtet, sehen beide gleich aus. Der Unterschied liegt in der Größe und dem Gewicht. Das Weibchen ist schwerer und auch ein wenig größer als das Männchen. Ansonsten sehen die beiden gleich aus. Schwarzer Schnabel, dunkler Oberkopf, helle Stirn und um die Augen (rote Iris) einen schwarzen Ring. Das Kinn und die Kehle sind gelb. Die Brust und der Bauch sind grünlich-blau bis türkisgrün gefärbt. Die Schulter ist goldgelb und der Rücken sowie die Flügel. Die Schwanzfedern schimmern je nach Lichteinfall braun bis grünblau. Das mittlere Steuerpaar ist gerade bei den Altvögeln etwas verlängert.
Die dunklen Beine und Füße sind relativ klein, was beim Laufen in den Bruthöhlen von Vorteil ist. Der Bienenfresser verfügt über scharfe Krallen an den Zehen.
Die Jungvögel sind etwas blasser gefärbt und auf dem Rücken sowie den Flügeldecken zusätzlich grünlich getönt, von bräunlichem Grau bis Sandfarben.
Wie schon geschrieben, der Bienenfresser ist ein sehr farbenfroher Vogel. Schaut euch die Bienenfresser Fotos an und überzeugt euch selbst davon, wie farbenfroh und schön dieser Vogel ist.
Verbreitungsgebiet, Lebensraum und Lebensweise
Wo leben Bienenfresser? Sie mögen es warm und bevorzugen offene oder halboffene Landschaften mit Bäumen und Büschen zur Deckung. Ich habe eine Bienenfresser Kolonie in einer Grube beobachtet. Die “Brutkolonie” trifft dort gegen Ende April an und bleibt bis September. Dort sind ideale Bedingungen und schöne Sandsteilwände für die Bruthöhlen. In Deutschland können die meisten Bienenfresser daher in Kiesgruben oder an Uferböschungen beobachtet werden.
Es gibt mehr als 20 Arten von Bienenfressern, die sich über Afrika, Europa, Asien und Australien verbreiten. Der einzige in Europa vorkommende Bienenfresser ist der Merops Apiaster, der leicht mit dem nur selten in Europa anzutreffenden Blauwangenspint (Merops persicus) verwechselt werden kann. Zu den in Deutschland vorkommenden Verwandten zählen der Eisvogel (Alcedo atthis) und der Wiedehopf (Upupa epops). Die hierzulande bereits ausgestorbene Blauracke (Coracias garrulus) gehört ebenfalls zu den Verwandten.
Nahrung
Bienenfresser… bereits der Name lässt auf die bevorzugte Nahrung schliessen. Aus dem Speisezettel stehen aber bei weitem nicht nur Bienen. Zum Glück, die Bienen werden ja immer weniger, was aber nichts mit dem Bienenfresser zu tun hat. Aber das soll nicht das Thema hier sein. Der Bienenfresser jagd seine Beute in der Luft. Meistens sitzt er ähnlich wie der Eisvogel auf einem Ast oder etwas vergleichbarem und hält Ausschau nach der Beute. Er erkennt die Beute aus etwa 60 Meter Entfernung und fliegt mit wenig Flügelschlägen sehr geschickt auf die Insekten zu und schnappt sich die Beute mit seinem langen Schnabel. Die Nahrung umfasst Insekten und Käfer. Ich selbst habe schon Bienenfresser mit Bienen, Wespen, Hummeln und Libellen gesehen.
Der Bienenfresser ist ein sehr erfolgreicher Jäger. Viele Jagd Flüge sind erfolgreich. Davon konnte ich mich selbst überzeugen. Die Beute wird dann im Schnabel an eine Sitzwart gebracht und dort verzehrt. Genau wie beim Eisvogel wird das Insekt vor dem Verzehr durch das Schlagen auf eine Unterlage (z.B. den Ansitzast) betäubt oder auch zur Giftabsonderung verleitet. Gegen das Bienengift ist der Bienenfresser weitestgehend immun. Von den Schmetterlingen werden die Flügel vor dem Verzehr abgetrennt, während die Libellen ganz verspeist werden. Die unverdaulichen Reste der Insekten werden dann ähnlich wie bei den Greifvögeln als Gewälle wieder ausgespien. Schaut euch dazu die Bilder an, da kann man Überreste des ausgewürgten Gewölles zum Teil noch im Schnabel sehen.
Balzverhalten
Im April / Mai kommen die Bienenfresser aus ihrem Winterquartier aus Afrika zurück nach Deutschland. Dann beginnt auch schon die Balz. Von weitem hört man dann schon den Ruf (ein prüt prüt) der Bienenfresser. Das Weibchen sucht sich das Männchen aus. Ich selbst konnte beobachten, wie die Männchen mit mehreren Geschenken (Nahrung) um die Gunst der Weibchen buhlen. Schaut euch die Bilder an, die ich von diesen “Brautgeschenken” gemacht habe.
Wenn sich ein Paar gefunden hat, wird gemeinsam nach einem geeigneten Brutplatz gesucht. Anschließend wird die Brutröhre gegraben. Die meisten Brutröhren sind an Steilwänden oder an Uferböschungen, vereinzelt können die Brutplätze aber auch am Boden vorkommen. Die Brutröhre ist 1-2m lang und endet mit dem im Vergleich zum Weg etwas breiteren Nest. Die Bienenfresser legen in der Regel 3-6 Eier. Die Brutdauer umfasst etwa 21 Tage und die Jungvögel bleiben dann noch weitere 28 Tage im Nest, bis sie flügge werden und das Nest verlassen. Beide Altvögel versorgen die Jungvögel mit Nahrung. Um die Jungen aus dem Nest zu locken, fliegen die Altvögel meistens mit Futter im Schnabel rufend am Nest vorbei und hocken sich z.B. auf einen nahe gelegenen Ast. Wenn der Hunger groß genug ist, kommen die Jungvögel aus dem Nest. Wenn die Jungvögel dann endlich das Nest verlassen haben, werden sie in den ersten Tagen noch weiterhin von ihren Eltern mit Nahrung versorgt. Anschließend lernen sie die Jagdmethoden von ihren Eltern, um dann im August/September wieder ins Winterquartier zu fliegen.
Außerhalb der Brutzeit übernachten die Bienenfresser meistens auf Bäumen, die sie auch öfters mal wechseln, um für ihre Feinde nicht so leicht auffindbar zu sein.
Feinde des Bienenfressers
Wie bei fast allen Tieren ist der Mensch der Feind. Das gilt vor allem für den Lebensraum der Bienenfresser, der durch die Menschen beeinflußt wird. Zu den weiteren Feinden zählen in der Luft der Wanderfalke und Sperber sowie auf dem Boden Fuchs, Wiesel, Ratten und auch Wildschweine. Gerade die Eier und Jungvögel werden oft von den Feinden am Boden ausgebuddelt.
Flugverhalten
Der Bienenfresser wechselt häufig zwischen Segel- und Ruderflug. Das gilt vor allem für die weiten Flüge des Zugvogels. Während des Segelflugs ist die Herzschlagfrequenz nur halb so groß. Beim Gleiten benötigen diese Vögel etwa die gleiche Energie wie beim sitzen auf einem Ast. Die Geschwindigkeit beim Gleiten ist etwa die gleiche wie beim Ruderflug. Bienenfresser sind sehr schnell und können auch Libellen in der Luft fangen, was sonst keinem Vogel gelingt.
Bienenfresser Steckbrief
Wissenschaftlicher Name: Merops apiaster
Familie: Bienenfresser (Meropidae)
Englischer Name: Bee-eater
Französischer Name: Guepier d’Europe
Spanischer Name: Abejaruco comun
Italienischer Name: Gruccione
Verwandtschaft: Eisvogel, Wiedehopf, Blauracke
Größe: 27-29 cm lang
Flügelspanne: 44-49 cm
Gewicht: 60 Gramm
Stimme: Lautes und im Flug häufig geäußertes “prrüt prrüt”
Kennzeichen: Schwarzer, spitzer Schnabel, rote Iris und schwarzer Augenring, Oberseite bei Altvögeln braun-gelb-grün-türkis, Unterseite türkis mit gelber Kehle, bis zu 3 cm lange Schwanzspieße bei Altvögeln, Jungvögel mit grüner Oberseite und fehlenden Spießen
Nahrung: Insekten, wie Hummeln, Bienen, Libellen, Käfer, Schmetterlinge
Brutplatz: Vorzugsweise aufgelassenen Kies-, Sand- und Braunkohlegruben mit Steilwänden
Brutzeit: Mai-Juli
Brutdauer: 19-25 Tage
Nestlingszeit: 31-33 Tage
Brut: 1 Jahresbrut
Brutplatz: Boden, Steilhänge, Böschungen
Anzahl der Eier: 3-6 Eier
Nahrung: Insekten (z.B. Bienen, Wespen, Libellen, Schmetterlinge, Zirkaden), Käfer
Lebenserwartung: etwa 10 Jahre
Liste der Feinde: Mensch, Greifvögel (Sperber, Wanderfalke, …), Wiesel, Ratten, Wildschweine, Fuchs
Zugvogel: Ja
Winterquartier: Afrika
Lebensraum: Trockene offene und halboffene Landschaften
Besonderheit: Brütet in der Erde wie z.B. auch der Eisvogel
Die Informationen sind recherchiert und beruhen auch auf eigenen Beobachtungen einer Bienenfresser Kolonie mit mehr als 100 dieser wunderschönen Vögel. Die Infos können gerne für ein Referat oder vergleichbares verwendet werden. Die Bilder können von mir aus auch verwendet werden, aber nur wenn ein Link auf diese Seite gesetzt wird. Schaut euch auch die Wildlife Tier Infos und Bilder an.