Waldohreule im Baum
Wir beobachten die beiden Waldohreulen jetzt schon seit einigen Tagen. Bei uns in der Nähe sind Bäume, in denen sich die beiden Waldohreulen tagsüber ausruhen und schlafen. Zur Dämmerung werden die beiden Eulen dann aktiv. Sie verlassen den Schlafplatz und sind dann oft noch einige Minuten gut zu beobachten, bevor sie sich auf die Jagd nach Mäusen machen. Anhand des Gewölles unter den Bäumen können wir sagen, dass die Hauptnahrung anscheinend Mäuse sind. Obwohl auch andere kleine Tiere wie Vögel oder Würmer auf dem Speisezettel stehen.
Steckbrief Waldohreule
Name: Waldohreule
Lateinischer Name: Asio otus
Wissenschaftlicher Name: Agio otus
Englischer Name: Long-eared Owl
Größe: 30-40cm
Gewicht: 240-380g
Geflügelspannweite: 95cm
Alter: bis zu 28 Jahren in freier Natur
Aussehen: gelb-bräunliches Gefieder, dreieckige Federohren,
Geschlechtsdimorphismus: Ja
Ernährungstyp: Fleischfresser (carnivor)
Nahrung: Mäuse, Kleinvögel, Regenwürmer
Verbreitung: Europa, Asien, Nordamerika, Nordafrika
Aktive Zeiten: dämmerungs- und nachtaktiv
Lebensraum: bevorzugt offene Graslandschaften
Natürliche Feinde: u.a. Bussard, Habicht, Uhu und Marder
Paarungszeit: März bis Mai
Brutzeit: etwa 28 Tage
Brutplatz: Baum
Gelegegröße: 3-7 Eier
Vom Aussterben bedroht: nein
Besondere Merkmale: orangefarbene Augen mit schwarzem Rand, Federohren
Wie sind wir auf die Waldohreulen aufmerksam geworden?
Unter Bäumen haben wir bei einem Spaziergang Gewölle entdeckt. Offensichtlich die Überreste von verdauten Mäusen. Das konnte man an den übrig gebliebenen Knochen ganz gut erkennen. Das spricht dafür, dass sich in dem Baum eine Eule aufhält oder vor kurzem aufgehalten hat. Zur Dämmerung sind wir dann an den Platz zurückgekehrt und haben gewartet. Nach etwa einer Stunde hatten wir Glück. Eine Eule kam zum Vorschein. Sie ließ sich aber leider keine Zeit und verschwand so schnell wieder, wie sie vorher aufgetaucht war. Aber immerhin. Anhand der Federohren konnten wir uns schnell auf eine Waldohreule festlegen. Für einen Uhu war die Eule nicht groß genug und für eine Zwergohreule wiederum zu groß. Da es in Deutschland sonst keine Eulen mit den charakteristischen Federohren gibt, war die Eulenart schnell ermittelt: Es handelt sich um eine Waldohreule. Nach ein paar Tagen haben wir dann auch noch eine weitere Eule entdeckt. Es ist April und die Brutzeit hat schon begonnen. Wir hoffen auf eine Brut der beiden Waldohreulen. Aber noch gehen beide bei Anbruch der Dämmerung auf die Jagd. Das spricht natürlich gegen eine Brut. Aber es ist ja noch Zeit.
Zusammen mit meiner Frau beobachtete ich die Waldohreulen zwei Wochen jeden Abend etwa 2 Stunden lang. Natürlich habe ich die Kamera immer dabei. In den ersten Tagen sind die Eulen immer schnell weg geflogen. Nach ein paar Tagen wurde unsere Ausdauer dann endlich so richtig belohnt. Die beiden Waldohreulen verließen schon vor der Dämmerung ihre Deckung und setzten sich gut sichtbar auf die äußeren Äste der umliegenden Bäume. Die Zeit nutzten sie vor allem zur Pflege des Gefieders. So zwischen 20 und 20:30 Uhr war das für mich eine gute halbe Stunde zum Fotografieren. Manchmal waren die Eulen aber auch schon vorher im Baum zu sehen.
Hier ein paar Bilder dieser wunderschönen Vögel
Noch mehr Infos zur Waldohreule:
Im Gegensatz zu den Kanincheneulen in Cape Coral (Florida) sind die Waldohreulen in Deutschland nicht ganz so einfach zu finden und in der Dämmerung auch schwerer zu fotografieren. Konntet ihr auch schon Eulen oder andere Vögel fotografieren?
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