Kaum ein anderer Nationalpark verfügt über solche Dimensionen. Als erster seiner Art weltweit erstreckt sich der Yellowstone Nationalpark über drei US-Bundesstaaten. Sein Herzstück liegt im Bundesstaat Wyoming. Kleinere Ausläufer erstrecken sich über die Staaten Montana und Idaho.
Pionier-Dasein zur Zeit des Goldrausches
Der Trapper John Colter war offenbar der erste Weiße, der sich um 1807 in das Territorium des heutigen Yellowstone Nationalpark wagte. Anfang des 19. Jahrhunderts war der Westen der USA noch nicht von Goldsuchern besiedelt. Den Vormarsch erschwerten ihnen die Rocky Mountains (siehe auch Glacier Nationalpark), die zu dieser Zeit ein großes Hindernis darstellten. Mehr als ein halbes Jahrhundert später, um 1871, gelang dem Geologen Ferdinand Vandeveer Hayden eine Expedition in das unwegsame Gelände. Von seinen Erfahrungen berichtete er nach seiner Rückkehr dem damaligen Präsidenten Ulysses S. Grant. Ihm imponierten die Erzählungen so sehr, dass er am 1. März 1872 den ersten Nationalpark weltweit ins Leben rief.
Mächtige Dimensionen
Der Yellowstone Nationalpark nimmt mit einer Fläche von 8987 Quadratkilometern gigantische Ausmaße an. Er ist heute noch der größte Nationalpark auf dem nordamerikanischen Kontinent und entspricht in etwa der Größe der Mittelmeerinsel Korsika. Die höchste Erhebung bildet mit 3462 Metern der “Eagle Peak”. Als Namensgeber diente dem Park der Yellowstone River. Seinen UNESCO Weltnaturerbe Titel erlangte der Yellowstone Nationalpark im Jahr 1978.
Wildlife im Yellowstone Nationalpark
Interessierst du dich vor allem für die vielen fantastischen Tiere im Yellowstone Nationalpark? Die Leser von fotos-im-internet.de wissen, dass wir sehr gerne auf unseren Reisen fotografieren. Dabei haben uns vor allem die Wildlife Bilder gepackt. Im Norden, genauer gesagt im Lamar Valley, haben wir uns fünf Tage ausschließlich die Tiere angeschaut. Neben unzähligen Bisons sehen wir Wölfe (allerdings zu weit weg für gute Fotos), Kojoten, Grizzlybären, Adler und Füchse.
Die folgenden Bilder wurden alle im Lamar Valley fotografiert.
Hier noch unser Video zum Lamar Valley im Yellowstone Nationalpark:
Von heißen Quellen und dem “Alten Getreuen”
Der Yellowstone Vulkan gehört zu den Supervulkanen. Seine Magmakammer, die mit etwa 8 Kilometern Tiefe den “Hotspot” des Höllenkraters bildet, sorgt für zahlreiche vulkanische Aktivitäten. Geysire, heiße Quellen, Schlammtöpfe und erstarrte Lava zeugen von vulkanischen Urgewalten. “Old Faithful” ist mit seinen Wasserfontänen der bekannteste Geysir im Yellowstone Nationalpark. Er gehört zu den düsenartigen Geysiren mit einer säulenförmigen Eruption von bis zu 55 Metern Höhe. Die Wasserfontäne schießt in vergleichsweise regelmäßigen Abständen von 60 bis 90 Minuten empor. Erdbeben waren neben ansteigender Trockenheit dafür verantwortlich, dass sich das Eruptionsintervall im Laufe der Jahre vergrößerte. “Old Faithful”, der “Alte Getreue”, ist einer von circa 300 Geysiren und damit 10000 geothermischen Quellen, die es im Park zu bestaunen gibt.
Grand Prismatic Spring ist die größte Thermalquelle der USA und die drittgrößte auf der Welt. Laut Wikipedia ist das Becken etwa 75 x 91 Meter groß und ca. 49 Meter tief. Es strömen pro Minute im Schnitt etwa 2.000 Liter 71° C heiße Wassermengen aus der Quelle. Die Grand Prismatic Spring ist auch ein sehr schönes Fotomotiv. Schaut euch unsere Bilder an.
Hier auch noch unser Video zu den Yellowstone Geysiren.
Lake Yellowstone
Das West Thumb Geyser Basin im Schoß des Lake Yellowstone gehört zu den schönsten Thermalquellen in der hydrothermalen Parkregion. Das Becken schimmert in atemberaubenden Türkistönen und ist über einen Trail zu Fuß erreichbar. Die Holzstege sollten in keinem Fall verlassen werden. Die Gefahr, in die Erdkruste einzubrechen, ist groß. Wer sich dennoch dorthin auf den Weg macht, wird mit einem grandiosen Ausblick bis zu den Rocky Mountains belohnt.
Canyon Topspots
Beim Anblick des Grand Canyon of the Yellowstone bekommt der Begriff Urgewalten eine ganz neue Bedeutung. Jenseits von gelb-roten Steinformationen stürzt der Yellowstone River als dröhnender Wasserfall in die Tiefe. Nimm dir Zeit für einen Stop und genieße dieses atemberaubende Panorama. Die besten Viewpoints findest du am South Rim (Artist Point) und am North Rim (Lookout Point). Letzterer gewährt dir einen unvergleichlichen Ausblick auf die Lower Falls, die mit 94 Metern Höhe fast das zweifache Ausmaß der Niagarafälle darstellen. Das beste Licht zum Fotografieren hast du hier vormittags, da die Lower Falls am Nachmittag im Schatten gelegen sind und um diese Tageszeit ein wenig von ihrem Zauber einbüßen.
Hier auch noch unser Video zum Yellowstone River und den Lower Falls.
Sinterterrassen Mammoth Hot Springs
Die Kalksteinterrassen von Mammoth Hot Springs gleichen einer Mondlandschaft. Mineralien- und Kalksteinablagerungen geben den heißen Quellen ihre typische Farbe. Die Region um Mammoth ist Heimat von zahlreichen Wapiti-Hirschen. Mit ausreichendem Sicherheitsabstand lässt es sich hier wunderbar in die Wildnis eintauchen. Auf dem Weg zum Lamar Valley durchstreifen Bisons, Wölfe und zahlreiche andere Wildtiere die Szenerie. Den “Petrified Tree” – einen Mammutbaum mit versteinertem Stamm – solltest du dir auf einer Wanderung um die Roosevelt Lodge auf keinen Fall entgehen lassen.
Klimatische Überraschungen
Denke daran, dass es im Yellowstone Nationalpark auch im Sommer empfindlich kalt werden kann. Die unmittelbare Nähe zu den Rocky Mountains sorgt für spontane Wintereinbrüche. Im Winter können die Temperaturen bis auf -40 Grad Celsius fallen, so dass von einem Besuch des Yellowstone Nationalpark in den Wintermonaten abzuraten ist. Meterhoher Schnee kann die Routen unbefahrbar machen.
Planen mit Köpfchen
Wenn du nur eine begrenzte Anzahl an Tagen zur Verfügung hast, solltest du mit einem guten Plan in deine Erkundungstour im Yellowstone Nationalpark starten. Einen Großteil des Areals wirst du aufgrund der großen Distanzen befahren müssen. Der Park ist über fünf Eingänge aus allen Himmelsrichtungen erreichbar. Es gibt nur eine Straße, Grand Loop Road, die durch den gesamten Yellowstone Nationalpark führt. Ihr Name ist aufgrund der Form einer Acht wegweisend. Auf spannende Wanderungen solltest du dennoch nicht verzichten. Denn genauso einzigartig wie die zahlreichen Highlights des Yellowstone Nationalpark sind die unendliche Weite und die Geräuschkulisse, die für das unvergleichliche Gefühl von Freiheit in wilder, unberührter Natur sorgen. Überlege dir, worauf dein Hauptaugenmerk liegen soll und plane den Tagesablauf danach. Mit fünf Tagen Erkundungstour gewinnst du einen intensiven Eindruck von der unvergleichlichen Schönheit des Yellowstone Nationalpark.
Wetten, dass du eines Tages noch einmal hierher zurück kommen wirst?
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