Der Braunbär ist der mit Abstand bekannteste Vertreter der Bären. Mit den kleinen runden Ohren sehen sie aus wie die Teddybären. Doch der Schein trügt, der Braunbär ist ein Raubtier. Je nach Lebensraum sind die Braunbären unterschiedlich groß. Die größten Braunbären und gleichzeitig auch die größten Landraubtiere leben auf Kodiak Island. Ein frei lebender Braunbär wird etwa 20-30 Jahre alt. Die Größe beträgt zwischen 1,80 und 3,00 Metern und das Gewicht von 150 bis 800 Kilogramm. Der Braunbär ist ein Waldtier und ernährt sich hauptsächlich von Blättern, Früchten und Wurzeln. Auf dem Speiseplan stehen aber auch Beeren, Wurzeln, Knospen, Fische, Aas und Vogeleier. Auf der Suche nach Futter hilft der sehr gute Geruchssinn. Dieser ist 100.000 mal besser als bei einem Menschen.
Der Braunbär ist Tag und Nacht aktiv. Sie sind Einzelgänger und untereinander verträglich, solange genug Nahrung vorhanden ist. Während der Laichwanderungen der Lachse im Sommer und Herbst kommen die Bären an die Flüsse und bedienen sich am reichlich gedeckten Buffet. Daher sind diese Bären deutlich größer als alle anderen. Davon konnten wir uns selbst überzeugen auf unserer Reise zu den Küsten Braunbären von Alaska.
Die Fortpflanzung der Braunbären erfolgt meistens im Juni oder Juli. Die Einnistung der Eizelle erfolgt dann aber erst im November. Während der Winterzeit (Winterruhe) kommen dann meistens ein bis drei Neugeborene zur Welt. Neugeborene Bären können nicht gleich laufen. Sie sind zunächst einmal recht hilflos und bringen gerade mal 350 Gramm auf die Waage. Von der Größe her kann man Neugeborene mit einem Meerschweinchen vergleichen. Erst nach einem Monat öffnen sie die Augen. Bis dahin verbringen sie ihre Zeit auf dem Bauch der Mutter.
Wir konnten im Juli einige neu geborene Braunbären beobachten, die im Februar zur Welt gekommen sind. Davon haben wir einige schöne Braunbär Bilder gemacht. Die Jungtiere bleiben etwa 2-4 Jahre bei der Mutter. Während dieser Zeit müssen sich die Jungbären vor den erwachsenen Männchen in Acht nehmen. Nicht selten tötet ein Männchen die Jungbären, damit die Mutter wieder bereit zur Paarung ist. Wenn die Jungbären nach 2-4 Jahren von ihrer Mutter abgestoßen werden, bleiben die Geschwister oft noch eine Weile zusammen, bevor sie zu Einzelgängern werden. Treffen sie dann auf ihre Mutter, werden weggescheucht und als Futterkonkurrent behandelt. Wir konnten uns davon selbst überzeugen, als sich ein junger Bär einer ausgewachsenen Bärin näherte und panisch die Flucht ergriff, als er sie sah. Ein Ranger erzählte uns, dass es sich um ihren Sohn handelte.
Kodiakbär
Der Kodiakbär (Ursus arctos middendorffi) ist eine Unterart des Braunbären (Ursus arctos) und lebt auf der Insel Kodiak und den Nachbarinseln Afognak und Shuyak vor der Südküste von Alaska. Er gilt neben dem Eisbären und dem Kamtschatkabären als das größte an Land lebende Raubtier.
Kodiakbären erreichen eine Länge von bis zu 3 Metern und eine Schulterhöhe von bis zu 1,5 Metern. Das Gewicht kann bis knapp 800 Kilogramm betragen. Aber nur bei den ganz großen ausgewachsenen Männchen. Das durchschnittliche Gewicht der Männchen liegt bei ca. 390 Kilogramm und der Weibchen bei 210 Kilogramm. Kodiakbären sind die größte Unterart der Braunbären.
Heute unterscheidet man eigentlich nur noch zwei Unterarten der Braunbären: Den Kodiakbär und den Grizzlybär. Die Übergänge sind aber fließend und die Küsten Braunbären an der Südküste von Alaska erreichen fast die gleiche Größe wie die Kodiakbären. Davon konnten wir uns während unserer Alaska Rundreise überzeugen. Ein Teil der Insel Kodiak ist seit dem Jahr 1941 unter Naturschutz, so dass die Population auf geschätzte 3.000 Kodiakbären steigen konnte. Es sind jährlich “nur” noch 160 Tiere zum Abschuss freigegeben.
Grizzlybär
Der Grizzlybär ist deutlich kleiner als der Kodiakbär und kommt in Nordamerika vor. In Kanada gibt es Grizzlybären in British Columbia und im westlichen Alberta und auch in den nördlichen Territorien. Die meisten Grizzlybären leben in Alaska. Die Gesamtpopulation liegt bei etwa 50.000 Tieren. Im Gegensatz zum europäischen Braunbär sind Grizzlybären aggressiver, kräftiger und schwerer. Das Wort Grizzly stammt aus dem Englischen und bedeutet “gräulich”.
Braunbär Bildergalerie
Die Braunbär Bilder wurden alle von uns selbst fotografiert. Wir waren zum Teil nur 2 Meter von den Bären entfernt. Viel Spaß!
Braunbär Lebensraum in der Übersicht
- Europäischer Braunbär: Alpen, Pyrenäen, Ost- und Südeuropa, Skandinavien.
- Syrischer Braunbär: Recht klein gewachsener Bär.
- Sibirischer Braunbär: Asiatischer Teil Russlands und recht groß gewachsen.
- Kamtschatkabär: Lebt auf der Halbinsel Kamtschatka und ist ein großgewachsener Vertreter des Sibirischen Braunbären.
- Grizzlybär: Nordamerika
- Isabellbär: Nach dem isabellfarbenen Fell benannt, lebt in Nordindien, im Himalaya und in Zentralasien.
- Mandschurische Braunbär: Nordost-China und Mongolei.
- Gobibär: Zentralasien und Südasien. Der Status ist stark umstritten.
- Kodiakbär: Insel Kodiak und benachbarte Inseln vor der Südküste Alaskas. Er ist mit einem Gewicht von bis zu 750 Kilogramm und einer Körperlänge (Kopf – Rumpf) von bis zu 2,70 Metern der größte der heute lebenden Bären.
- Tibetische Braunbär: Lebt in Tibet und Sichuan, hat blaugraues Fell und wurde wahrscheinlich schon öfters für einen Yeti gehalten.
- Hokkaido-Braunbär: Japanische Insel Hokkaidō.
Braunbär Steckbrief
Wissenschaftlicher Name: Ursus arctos
Größe: 1,80 bis drei Meter lang
Gewicht: bis 800 Kilogramm
Lebensdauer: bis 20-30 Jahre
Lebensraum: In den Wäldern Nordamerikas, Nord- und Osteuropas
Ernährung: Früchte, Beeren, Knospen, Fische, Aas, Wurzeln und Vogeleier
Alaska Reisebericht: Braunbären im Katmai und Lake Clark Nationalpark
Hier noch ein Video Reisebericht von unserem Alaska Urlaub. Wir haben stundenlang die Bären im Katmai Nationalpark (Hallo Bay) und im Lake Clark Nationalpark beobachtet. Außerdem haben wir in Haines am Chilkoot River viele Bären gesehen.
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Matthias sagt
Tolle Website. Die Braunbär Bilder sind echt krass. Weiter so!
LG Matthias