Im Azoren Reisebericht zu unserem Urlaub auf Sao Miguel geben wir ausführliche Tipps für den Azoren Urlaub und gehen dabei insbesondere auf die Insel Sao Miguel und das Whale Watching ein. Viel Spaß!
Azoren Reisebericht Inhalt
- Azoren Urlaub
- Azoren Reisebericht Sao Miguel
- Azoren Reisebericht Whale Watching
- Unser Azoren Reisebericht – Fazit
Azoren Reisebericht
Azoren Urlaub
Die Azoren liegen mitten im Atlantik. In diesem Azoren Reisebericht geben wir euch viele Tipps zu Ausflugszielen, Aktivitäten, zur besten Reisezeit und zum Klima. Darüber hinaus zeigen wir euch Bilder von der Landschaft von Sao Miguel und vor allem von unseren Wal- und Delfin Touren.
Die Azoren werden auch Habichtsinseln genannt und gehören zu Portugal. Mitten im Atlantischen Ozean bestechen die Inseln durch eine einzigartige Flora und Fauna sowie eine durch Vulkankrater und Bergseen beeindruckende Landschaft. Die vielen kleinen Dörfer haben einen ganz eigenen Charme. Ein Besuch lohnt sich.
Die 9 verschiedenen Azoren Inseln sind nicht richtig miteinander zu vergleichen. Jede Insel ist einzigartig. Alle 9 Inseln sind Teil einer gewaltigen Gebirgskette, die den Atlantik durchzieht. Die Inseln sind nur ein paar Spitzen dieses riesigen Gebirges. Im Sommer sind die Azoren sehr farbenfroh. Ein wahres Blumenparadies. Gerade die überall blühenden Hortensien sind sehr schön anzusehen. Die Wiesen sind sehr fruchtbar. Auf den Azoren wachsen anderem auch Ananas und Bananen. Vor etwa 300 Millionen Jahren ist der alle Erdteile umfassende Superkontinent zerbrochen. Es sind drei Kontinentalplatten entstanden: Amerika im Westen, Europa im Osten und Afrika im Süden. Die Risse an den Bruchstellen werden kontinuierlich mit Magma aus dem Erdinneren gefüllt. Durch die permanente vulkanische Eruption dringt immer neues Magma empor. Im Laufe der vielen Millionen Jahre ist der Mittelatlantische Rücken am Meeresboden entstanden. Die Gipfel ragen über die Wasseroberfläche hinaus und bilden die Azoren. Santa Maria gilt als die älteste Insel. Die Azoren liegen ziemlich genau in der Schnittstelle der drei Kontinentalplatten.
Die Azoren wurden 2007 vom National Geographic zur zweitschönsten Inselgruppe der Welt gewählt. 2010 wurden die Azoren zur Europäischen Region des Jahres erklärt. Angra und Terceira und die Weinberge auf Pico wurden von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt.
Azoren Reisebericht – Azoren Inseln
Die Azoren sind eine Inselgruppe, die aus insgesamt 9 Inseln besteht. Die Inseln liegen mitten im Atlantik und gehören zu Portugal. Seit 1976 sind die Azoren eine autonome Region. Der Regierungssitz ist in Ponta Delgada auf der größten Insel Sao Miguel. Insgesamt leben 245.000 Einwohner auf den Azoren, davon knapp 140.000 in Sao Miguel. Corvo hat dagegen gerade mal etwas mehr als 400 Einwohner. Jede der 9 Inseln ist einzigartig und hat ihre Besonderheiten und Sehenswürdigkeiten.
Azoren Reisebericht – Anreise Sao Miguel
Die Inseln sind 4-5 Flugstunden von uns entfernt. Von Frankfurt-Hahn ist die Flugzeit etwa 4 Stunden bis nach Sao Miguel. Eine Anreise vom Festland aus ist nur mit dem Flugzeug möglich. Es gibt keine Personenfährverkehr zu den Inseln. Aber natürlich besteht zwischen den einzelnen Inseln ein Fährverkehr.
Der größte Flughafen ist in Ponta Delgada auf der Hauptinsel São Miguel. Der Zeitunterschied liegt bei 2 Stunden. Die Uhr muss zurückgedreht werden.
Wir fliegen mit Ryanair direkt von Frankfurt Hahn nach Sao Miguel. Der Flug dauert knappe vier Stunden. Einen Mietwagen haben wir gleich bei Ryanair mitgebucht. Alles klappt prima und wir können den Flughafen schon nach ein paar Minuten mit unserem Mietwagen verlassen. So schnell haben wir unser Gepäck und den Mietwagen noch nie erhalten.
Unser Azoren Urlaub und damit auch dieser Azoren Reisebericht führen uns etwas abseits von der Hauptstadt Ponta Delgada nach Ponta Garca in ein Ferienhaus direkt an der Küste. Vom Wohnzimmer und der Veranda aus hat man einen außergewöhnlich schönen Meerblick.
Die beliebtesten Urlaubsziele auf den Azoren sind neben Sao Miguel auch Faial, Pico und Terceira. Diese Inseln werden alle mehrfach am Tag von der portugiesischen TAP Airline angeflogen. Allerdings nur von Lissabon oder Porto aus, d.h. ein Zwischenstopp ist notwendig. Die Fluglinie der Azoren ist SATA International. Sie bieten auch Direktflüge von Frankfurt am Main auf die Azoren an.
Azoren Urlaub – Transportmittel vor Ort
Am besten erkundet ihr die Inseln mit einem Mietwagen. Wir haben mit den Verleihfirmen gute Erfahrungen gemacht. Die Flughäfen sind alle sehr klein und der Andrang ist nicht groß. In Ponta Delgada haben wir den Flughafen inklusive Mietwagen von Alamo schon nach 15min verlassen.
Eine andere Möglichkeit des Transports sind die Linienbusse. Soweit ich weiß, fahren die Busse auf allen Inseln bis auf Corvo. Die Fahrpläne gibt es im Tourismusbüro. Die Busse fahren auch in die entlegenen Gegenden der Inseln. Davon konnten wir uns während des Urlaubs immer wieder überzeugen. Selbst an unserem Ferienhaus hielt regelmäßig ein Bus ganz in der Nähe.
Vulkane – Es dampft und brodelt auf den Azoren
Auf den Azoren wird man immer wieder auf den vulkanischen Ursprung der Inseln hingewiesen. Das Landschaftsbild ist durch die Vulkane geprägt und aus dem Boden brodelt und dampft es an vielen Stellen. Urlauber können sich davon zum Beispiel auf Sao Miguel in Furnas ein gutes Bild machen. Insgesamt gibt es auf den Inseln 26 aktive Vulkane, die aber alle ruhen. Es ist also kein Ausbruch zu befürchten. Auf der Insel Sao Miguel gibt es neben Furnas mit dem Sete Cidades und Fogo gleich drei Riesenvulkane.
Azoren Urlaub – Inselhüpfen
Die Azoren bestehen aus 9 bewohnten Inseln, die sich alle in Größe und Zahl der Einwohner unterscheiden. Jede Insel spricht für sich und ist einzigartig. Daher kann ein Inselhüpfen bei einem längeren Aufenthalt durchaus sinnvoll sein. Mit Flügen von Sata Air Acores kommt man schnell zu einer anderen Insel. Also, wem eine Insel nicht genug für den Urlaub ist, der kann sich auch mehrere Inseln anschauen. Viele Touristen kombinieren Sao Miguel mit einer Insel der zentralen Gruppe. Dazu zählen Faial, Terceira und Pico.
Nordwestliche Gruppe: Corvo, Flores
Zentrale Gruppe: Faial, Pico, São Jorge, Graciosa, Terceira
Südöstliche Gruppe: Santa Maria, Formigas (unbewohnt), São Miguel
Die Azoren sind ein Naturparadies
Ja, die Azoren sind ein Naturparadies. Das belegen die Bilder von unserem Azoren Urlaub und diesem Azoren Reisebericht eindeutig. Die Inseln waren sehr lange komplett isoliert, ähnlich wie zum Beispiel Hawaii. Dadurch entstand eine wahrhaft einzigartige Pflanzen- und Tierwelt. Es gibt dort Tiere und Pflanzen, die man so nur auf den Azoren findet und nirgendwo anders.
Schöne Bergseen (Vulkan Krater), Bananen Bäume, eine Ananas- und eine Tee-Plantage können besichtigt werden. Viele alte Gebäude wie zum Beispiel Kirchen und Bauernhöfe sind schön anzusehen und auch gute Fotomotive. Nicht nur in Furnas auf Sao Miguel sieht man den vulkanischen Ursprung der Insel. Es dampft und brodelt aus dem Boden. Einheimische nutzen die Hitze sogar zum Kochen. Am Lagoa das Furnas kann man sich davon überzeugen.
Wandern auf den Azoren
Alle Inseln auf den Azoren sind sehr schön und bieten fantastische Möglichkeiten für Wanderungen im Azoren Urlaub. Unzählbar viele Wanderwege führen durch die unberührte Natur und geben immer wieder schöne Ausblicke auf den Atlantischen Ozean und auf die vielen kristallklaren Seen. Die Wege sind auch alles andere als überlaufen. Ganz im Gegenteil. Auf den Azoren kann man kilometerlang wandern, ohne einer Menschenseele zu begegnen. Idyllische Picknickplätze laden auch zum Picknick ein. Auf allen Inseln gibt es offizielle und gut beschilderte Wanderwege. Für Autofahrer sind die Rundwanderwege sehr interessant.
Zwischen November und März muss mit etwas mehr Regen und Nebel gerechnet werden. Grundsätzlich ändert sich das Wetter aber auch sehr schnell. An einem Tag können schon mal quasi alle vier Jahreszeiten vorkommen. Mit anderen Worten: Wenn das Wetter nicht so toll ist, dann warte einfach eine Stunde.
Sport auf den Azoren
Wellenreiten – Surfen – Kiten – SUP Board
Die Azoren sind auch ein Paradies für Surfer. Im Meer vor der Küste von Santa Barbara an der Nordwestküste von Sao Miguel rauscht eine hohe Welle nach der anderen an. Ähnlich wie auf den Kanarischen Inseln ist der Wellengang auf den Azoren sehr konstant. Das Wetter wechselt jedoch sehr schnell. Die Wellen kommen und gehen von Tag zu Tag. Dadurch besteht aber auch die Möglichkeit, schnell verschiedene Spots und andere Bedingungen kennenzulernen.
Kayak oder Segeln
Das Meer um die Azoren lädt zu schönen Segeltörns ein. Auch mit dem Kajak lassen sich schöne Touren unternehmen. Im Meer bietet sich auch immer wieder die Möglichkeit, die vielen Tiere zu sehen. Es gibt dort über das Jahr hinweg 28 verschiedene Wale zu entdecken. Das ist eine Artenvielfalt, die man nicht an vielen Plätzen auf der Welt zu sehen bekommt.
Golfen
Der Vollständigkeit halber möchte ich auch noch die Golfplätze in diesem Azoren Reisebericht erwähnen. Auf Sao Miguel gibt es zwei 18-Loch Golfplätze in Furnas und in der Nähe von Ponta Delgada.
Badeurlaub auf den Azoren
Die Azoren sind sicherlich kein klassischer Badeurlaub. Da gibt es sicherlich bessere Plätze auf der Welt. Es gibt jedoch einige sehr schöne und vor allem einsame Buchten, die auch zum Baden einladen. Die meisten Strände haben schwarzen Sandstrand. Aber es gibt auch hellere Sandstrände, zum Beispiel in Santa Maria. Außerdem gibt es viele Quellen und Thermalbäder. Vor allem die Gegend um Furnas in Sao Miguel bietet mehr als 20 Quellen. Ein heißes Bad in einem Vulkankrater inmitten einer prächtigen und farbenfrohen Natur kann auch sehr entspannend sein.
Azoren Klima
Das Azoren Klima unterliegt nur geringen Schwankungen. Dadurch sind die Inseln über das ganze Jahr hinweg ein attraktives Reiseziel. Ein subtropisches Klima mit sehr milden Wintern und warmen Sommern zeichnet die Inselgruppe aus. Es gibt genügend Niederschläge, die im Sommer die Inseln blühen lassen und auch im Winter schön grün halten. Die feuchten Luftmassen regnen sich vor allem an den bis zu 1.000 Meter hochen Gebirgen im Westen ab. In Richtung Osten werden die Regenfälle geringer. Grundsätzlich ist es auf den Azoren so, dass das Wetter schnell wechseln kann. Von Wolken verdeckte Berge können innerhalb von Minuten in hellem Sonnenlicht erstrahlen.
Der Golfstrom bringt warmes Wasser aus dem tropischen Golf von Mexiko. Dadurch liegt die Wassertemperatur immer über 15 Grad Celsius. Im Sommer liegen die Wassertemperaturen an der Oberfläche so zwischen 20-23 Grad Celsius. Die Badesaison reicht daher bis in den November hinein.
Klimatabelle Azoren
Jan | Feb | Mar | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sept | Okt | Nov | Dez | |
Temp. Max | 17 | 16 | 17 | 17 | 19 | 21 | 24 | 25 | 24 | 22 | 19 | 18 |
Temp. Min | 12 | 12 | 12 | 12 | 14 | 16 | 18 | 19 | 18 | 16 | 14 | 13 |
Regentage | 12 | 10 | 12 | 9 | 7 | 4 | 3 | 4 | 8 | 9 | 11 | 13 |
Tageslicht | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 14 | 14 | 13 | 12 | 11 | 10 | 9 |
Beste Reisezeit
Am besten eignen sich allerdings die Monate Juni bis Oktober für einen Urlaub auf den Azoren. Die Temperaturen liegen in diesen Monaten in der Regel so zwischen 22 bis 26 Grad Celsius.
Juli und August sind die sonnigsten und wärmsten Monate des Jahres und daher besonders gut geeignet für einen Azoren Urlaub. Außerdem fällt in diesen zwei Monaten am wenigsten Regen. Die Sonne scheint mindestens 5-8 Stunden jeden Tag. Auch für Badeurlaub sind diese Monate die beste Reisezeit, da die Wassertemperaturen bei angenehmen 20 bis 23 Grad Celsius liegen.
Azoren Reisebericht Sao Miguel
Tipps zum Einkaufen
Wir wohnen 14 Tage im Ferienhaus und kaufen auf Empfehlung von unserem sehr freundlichen Vermieter in Vila Franca do Campo im Supermarkt ein. Vor allem die auf der Insel wachsenden Ananas und Bananen haben es uns angetan. Insgesamt sind die Preise ähnlich wie in Deutschland, vielleicht sogar ein bisschen günstiger.
Tauchen und Schnorcheln auf den Azoren
Die Azoren sind ein Paradies für Taucher. Wir konnten uns selbst davon überzeugen. Allerdings “nur” beim Schnorcheln. Es gibt viel zu sehen im Meer. Dazu gehören natürlich viele bunte kleine und größere Fische, Rochen, Blauhaie und viele verschiedene Wale und vor allem auch Delfine. Bei den Walen sollte man mit dem Tauchen aber sehr vorsichtig sein. Die Klickgeräusche der Pottwale können dem menschlichen Gehör Schaden zufügen. In den Sommermonaten haben wir auch viele Schildkröten gesehen. Passt auf die Portugiesische Galeere (Physalia physalis) auf. Die giftige Qualle haben wir zwar nicht beim Schnorcheln, dafür aber das ein oder andere Mal auf einer Whale Watching Tour gesehen. Wenn ihr das Schorcheln mal ausprobieren wollt, dann empfehle ich euch die Fahrt zum Princess Ring Islet. Die Überfahrt zur Insel dauert vom Hafen in Vila Franca do Campo (Sao Miguel) nur wenige Minuten. Allerdings lässt die Regierung lediglich 200 Personen pro Tag auf die Insel.
Die Tickets können ab morgens für den ganzen Tag (und nur für diesen Tag) gekauft werden und ihr könnt euch auch eine Schnorchelausrüstung leihen. Das Boot fährt jede halbe Stunde hin und zurück. Das Wasser ist auf dieser kleinen Insel nicht tief, so dass Anfänger hier wirklich auf ihre Kosten kommen. Über einen kleinen Ausgang könnt ihr auch auf das offene Meer hinaus die Insel verlassen. Dann wird es tiefer und mit etwas Glück noch viel interessanter. Wir haben viele verschiedene Fische in allen möglichen Farben und auch Rochen gesehen. Grundsätzlich sind die steil abfallenden Küsten mit den kleinen Badebuchten und vorgelagerten Felsen sehr gut für das Schnorcheln und Tauchen geeignet. Das Wasser ist sehr klar, so dass man große Fischschwärme und die überaus artenreiche Meeresflora sehr gut sehen kann. Für geübte Taucher sind die Grotten, Höhlen und schöne Felsformationen unter dem Meeresspiegel sehr verlockend. Aber auch die Schnorcheltouren mit Delfinen können sich lohnen. Es tummeln sich oft größere Delfingruppen rund um Sao Miguel. Die wunderschönen Common Dolphins (Gemeiner Delfin) haben uns besonders gut gefallen.
Wanderung zum Salto do Prego Wasserfall
Auf den Inseln gibt es auch sehr schöne Wasserfälle. Eine kleine Wanderung zu einem der zahlreichen Wasserfälle darf bei einem Azoren Urlaub nicht fehlen. Uns hat der Salto do Prego in der Nähe des kleinen Küstenörtchens Faial da Terra sehr gut gefallen. Wir haben unser Auto am Straßenrand abgestellt und sind ca. 800m zu einer kleinen Siedlung gewandert. Die alten Gebäude mit den Blumen und dem Meer im Hintergrund bieten tolle Fotomotive. Vorbei an den Bananenbäumen biegen wir dann links ab. Ein ca. 1,2 km langer Wanderweg führt durch den Wald bis zum Wasserfall. Der Weg ist nicht ganz einfach zu laufen. Es geht auf- und gleich wieder abwärts über Stock und Stein. Auf dem Weg folgt uns ein Huhn. Wenn es vorher geregnet hat, sollte man sich die Wanderung gut überlegen. Dann besteht Rutschgefahr auf den Wegen und es geht wirklich oft hoch und runter. In dem kleinen See am Wasserfall kann man sich in dem recht kalten Wasser abkühlen und eine Runde schwimmen. Ein schönes Foto vor dem Wasserfall darf auch nicht fehlen. Alles in allem dauert die Wanderung nicht ganz 2 Stunden.
Hier noch ein paar Impressionen unserer Salto do Prego Wanderung!
Ausflug nach Nordeste
Bei nicht ganz so schönem Wetter haben wir uns auf den Weg von Ponta Garca bis nach Nordeste gemacht. Die Strecke bis ganz in den Osten der Insel ist eigentlich nicht so lang, hat dann aber doch etwas Zeit in Anspruch genommen. Die Straßen sind recht schmal und gehen immer wieder auf und ab. Wir sind deutlich langsamer vorangekommen als Mapsme es geschätzt hatte. Wir werden jedoch immer wieder unterwegs mit fantastischen Ausblicken auf die Insel und den Atlantik belohnt. Es gibt noch vor Nordeste einige Stopps, die sich wirklich lohnen und atemberaubende Blicke auf den Atlantik und die Insel bieten. Schaut euch am besten die Bilder an und überlegt selbst, ob sich ein Ausflug in Richtung Nordeste lohnt.
Wanderung zum Sete Cidade
Die Azoren beheimaten zwei Naturwunder. Eines davon und gleichzeitig das schönste Gewässer ist der Kratersee Lagoa das Sete Cidades in São Miguel. Der “See der sieben Städte” besteht aus zwei Seen, die miteinander verbunden sind. Das sind Lagoa Verde und Lagoa Azul, die sich einer Legende zufolge aus den Tränen einer verboten Liebe zwischen einer Prinzessin und einem Hirtenjungen formten. Der See ist die größte Trinkwasserquelle auf den Azoren. Um den See herum gibt es herrliche Wanderwege mit einer fantastischen Aussicht. Am Aussichtspunkt Miradouro da Vista do Rei ist es besonders schön.
Ausflug zum Lagoa do Fogo
Der Lagoa do Fogo (Feuerlagune) liegt in der Nähe von Vila Franca do Campo. Der wunderschöne Kratersee entstand 1563 nach einem Vulkanausbruch. Der See ist 2,25 km lang und 1,1 km breit. Die Gegend ist ein Naturschutzgebiet und gilt als Vogelparadies, nicht nur wegen der Nähe zum Meer. Es lohnt sich daher auch eine Wanderung zum Ufer. Wir haben uns vor dem Ausflug zum Lagoa do Fogo die Webcam angeschaut. Der See wird oft durch Wolken verdeckt und ist nicht sichtbar und wir wollten den schönen See auch tatsächlich sehen und fotografieren.
Miradouro do Castelo Branco
Ein wunderschöner Aussichtspunkt mit einem kleinen Turm (keine Burg, was der Name Castelo vermuten lässt) liegt im Westen des Lagoa Furnas. Von Furnas auf der ER1 in Richtung Vila Franca do Campo biegt eine kleinere Straße mit dem Hinweis auf “Castelo Branco” rechts ab. In ca. 2km ist der Parkplatz erreicht und nach einem sehr kurzen Spaziergang von etwa 200m ist der Turm erreicht. Im 12. Jahrhundert wurde der Turm gebaut und diente als Wohnsitz.
Der kurze Abstecher zum Castelo Branco lohnt sich auf jeden Fall. Der Turm sieht bezaubernd aus und bietet eine herrliche Panoramasicht auf den See Lagoa das Furnas und Vila Franco do Campo.
Caldeiras das Furnas: Heiße Quellen und Therme, Lagoa das Furnas
Furnas liegt nicht direkt am Meer, hat aber dennoch einiges zu bieten und gehört daher auf die ToDo-Liste der Azoren Urlauber. Dampfende Quellen, schöne Parkanlagen, den See Lagoa das Furnas und zwei Flüsse, von denen einer mit rostbraunem warmen Wasser zum Schwimmen einlädt. In Furnas entspringen mehr als 20 zum Teil bis zu 98 Grad Celsius warme Mineralquellen. Die dampfenden Fumarolen werden auch Caldeiras genannt. Die Quellen werden zur Behandlung von Krankheiten eingesetzt oder dienen einfach nur der Entspannung. Die Quellen riechen stark nach Schwefel und die vulkanische Aktivität kann an den brodelnden Schlammbecken und auch dem kochenden Mineralwasser erahnt werden. Den Geruch der brodelnden und blubbernden Wasserlöcher haben wir im Yellowstone Nationalpark allerdings noch viel stärker wahrgenommen. Aber dennoch solltet ihr euch Furnas nicht entgehen lassen. Am Lagoa das Furnas können auch Tretboote gemietet werden.
Azoren Reisebericht Whale Watching
Erst Walfang, dann Whale Watching
Früher wurden die Wale getötet und ihr Fett zu Lampenöl und das Fleisch zu Düngemittel verarbeitet. Aus den Barten wurden Hüftkorsagen und die Zähne und Knochen zu Zierratkitsch verarbeitet. Mittlerweile sind die Walfänger auf den Azoren nun Whale Watcher. Leider werden vor unserer Haustür immer noch jede Menge Wale von Norwegischen Walfängern getötet. Im übrigen mehr als durch Japan. Viel wichtiger als der Walfang ist aber inzwischen der durch die Schiffsschrauben und Sonarecholote bedrohte Lebensraum der Wale. Das Plastik in den Meeren und der Fischfang setzen den Walen auch zu. Viele Kleinwal- und Flussdelfinarten sind bereits ausgestorben, weil die Menschen ihren Lebensraum quasi vergiftet haben.
Whale Watching Touren
Sicherlich kommen viele Urlauber auf die Azoren, um Wale und Delfine zu sehen. Die Whale Watching Anbieter werben damit, dass man mit einer Wahrscheinlichkeit von 98% mindestens eine der insgesamt 28 Arten von Meeressäugern zu sehen bekommt. Wer große Meeressäuger wie Pottwal, Blauwal oder auch Delfine sehen will, der sollte den nächsten Urlaub auf den Azoren verbringen. Pottwale, Common Dolphins (Gemeiner Delfin), Atlantic Spotted Dolpins (Atlantischer Fleckendelfin) und Risso‘s Dolphin (Rundkopfdelfin) sind auf den Azoren ganzjährig anzutreffen. Sie zählen zu den „Resident Marine Species“.
Die Touren auf Sao Miguel dauern in der Regel knapp 3 Stunden bis zu 6-8 Stunden, je nachdem, welche Tour man bucht. Im Grunde ist es egal, für welchen Anbieter man sich entscheidet. Neben schönem Wetter gehört einfach auch immer etwas Glück dazu, möglichst viele Tiere zu sehen. Wir haben sehr gute Erfahrungen mit Terra Azul in Vila Franca do Campo auf Sao Miguel gemacht. Auch mit Futurismo in Ponta Delgada hatten wir eine sehr schöne Tour unternommen.
Am besten eignen sich die Zodiak Boote. Diese Erfahrung hatten wir schon bei unseren Whale Watching Touren in Kanada auf Vancouver Island gemacht. Diese Boote sind sehr schnell und wendig. Somit steigt die Zeit, die man bei den Walen oder Delfinen verbringen kann. Alle Anbieter verteilen Schwimmwesten und auch Jacken. Auf die vorderen Plätze im Zodiak sollten Personen mit Rücken- oder Nackenproblemen verzichten. Je weiter hinten man sitzt, desto „ruhiger“ ist die Fahrt. Die Zodiak Boote bieten Platz für bis zu 28 Personen. Die Touren sollten vorher gebucht werden. Das geht Online bei allen Anbieter sehr einfach und schnell. Wegen der Fotos haben wir uns für die frühen Touren entschieden. Die gehen in der Regel so zwischen 08:30 und 09:00 Uhr los. Aber die Tour am Nachmittag ab 16 Uhr ist für die Fotografen unter euch sicherlich auch nicht schlecht.
Wir haben uns für die beiden Anbieter Terra Azul und Futurismo entschieden. Terra Azul ist nicht weit von unserem Ferienhaus in Ponta Garca entfernt. Wir fahren etwa 15min mit dem Auto bis nach Vila Franca do Campo. Im Hafen ist das Whale Watching Unternehmen Terra Azul.
Der Whale Watching Anbieter Futurismo ist im Hafen der Hauptstadt Ponta Delgada. Bis dahin brauchen wir etwa 30min mit unserem Mietwagen von Ponta Garca aus.
Die Touren der beiden Anbieter unterscheiden sich nicht wesentlich. Bei Terra Azul ist die Buchung über das Internet besser gemacht und die Schwimmwesten lassen den Fotografen etwas mehr Bewegungsspielraum. Außerdem ist die Organisation vor den Touren etwas besser als bei Futurismo. Das eigentlich wichtige ist aber das Whale Watching. Beide Anbieter haben neben dem Kapitän auch einen Guide an Board des Zodiak Boots. Die Guides geben sich sehr viel Mühe und sind alle sehr freundlich. Besser kann man das nicht machen. Punkt. Da sich die beiden Anbieter sonst nicht großartig unterscheiden, haben wir die Touren in diesem Azoren Reisebericht der Einfachheit halber zusammengefasst.
Wir entscheiden uns bei den beiden Anbietern für die Touren am frühen morgen. Dann ist das Licht besser als um die Mittagszeit. Der Ablauf ist bei den beiden Anbietern mehr oder weniger gleich. Die Touren buchen wir vorher im Internet. Das geht sehr gut und einfach. Etwa eine halbe Stunde vor der Abfahrt beginnt die Einweisung und im Anschluss werden die Regenjacken und Schwimmwesten ausgehändigt. Neben dem Kapitän ist immer noch ein Guide dabei, der sich mit den Meerestieren bestens auskennt. Am Ende der Tour machen wir mit Terra Azul noch kurz am Princess Ring Islet halt. Alles in allem erleben wir mit beiden Anbietern ganz tolle Touren. Je mehr Tiere man zu sehen bekommt, desto besser ist die Tour natürlich. Wir hatten Glück und konnten ganz viele Tiere beobachten, fotografieren und auch filmen. Die Crew ist sehr freundlich und hilfsbereit. Beide Whale Watching Anbieter haben Aussichtsposten an Land. Die Meeressäuger werden mit Ferngläsern an Land gesucht. Im Anschluss werden dann die Zodiak Boote zu den Tieren geschickt. Eine sehr effektive Methode. Wir sind nicht lange unterwegs, bis die ersten Delfine und später auch Wale gesichtet werden. Eine wirklich kurzweilige und sehr schöne Tour.
Unser Azoren Reisebericht – Wal- und Delfin Sichtungen beim Whale Watching
Auf unseren Touren haben wir Hunderte Delfine gesehen. Neben dem Risso’s Dolphin haben wir auch die beiden anderen Delfine beobachtet, die das ganze Jahr über auf den Azoren heimisch sind. Den Atlantic Spotted Dolphin und die wunderschönen Common Dolphins. Die Bilder wurden alle von uns selbst aufgenommen und zeigen sehr gut, wie viele Delfine sich mitunter direkt an unserem kleinen Zodiak Boot tummelten. Ein ganz tolles Erlebnis. So viele Delfine hatten wir nicht erwartet.
Nach unseren Whale Watching Touren in Kanada und Alaska können wir sagen, dass die Touren auf den Azoren im Vergleich sehr kurzweilig sind. Wir haben immer schon nach wenigen Minuten auf dem Meer Tiere entdeckt. Meistens Delfine. Aber wir konnten auch einige Pottwale bewundern. Das waren immer Pottwale Kühe. Die Bullen halten sich nicht das ganze Jahr über in den Gewässern rund um die Azoren auf. Von daher ist die Sichtung von den etwas größeren Pottwal Bullen eher schwieriger. Dafür konnten wir auch einige Kühe mit ihren Kälbern beobachten. Gerade die Jungtiere sind immer wieder gesprungen, so dass wir auch ein paar Fotos von springenden Pottwalen machen konnten.
Neben den Delfinen und Pottwalen haben wir auch kurz einen Minkwal gesehen. Die bleiben aber nie so lange an der Oberfläche und tauchen dann eine Zeit lang ab. Ganz kurz konnten wir auch einen Blauhai an der Wasseroberfläche bewundern und besonders gut haben uns auch die Schildkröten gefallen. Eine Schildkröte hat eine Portugiesische Galeere (giftige Qualle) aufgefressen.
Auf dem Boot war immer neben dem Kapitän auch noch ein Biologe an Bord, der uns bestens und in mehreren Sprachen (nicht nur Englisch und Portugiesisch) über die Tiere informiert hat. Wir sind immer länger bei den Tieren geblieben, so dass die pure Fahrtzeit meistens relativ gering war. Da kann man aber natürlich auch Pech haben. Garantien gibt es beim Whale Watching nie. Im Internet ist gerade auch bei TripAdvisor oft zu lesen, dass es sich mehr um Delfintouren als um Whale Watching handelt. Das kann schon mal vorkommen. Dazu muss aber gesagt sein, dass es sich oft um ganze Delfin Gruppen handelt, die in der Regel sehr aktiv sind. Die Common Dolphins und vor allem die Atlantic Spotted Dolphins sind neugierig, kommen sehr nahe an die Boote und springen sehr häufig aus dem Wasser. Nur die Risso’s Dolphins halten eher Abstand und sind etwas scheuer. Auch eine Tour, bei der ihr nur Delfine sichtet, macht wirklich Spaß und ist sehr schön. Es besteht auch die Möglichkeit, mit Delfinen zu schwimmen. Vom Schwimmen mit Walen würde ich eher abraten, falls das überhaupt angeboten wird. Wir konnten keine solche Tour sehen, obwohl im Internet oft vom Schwimmen mit Walen auf den Azoren berichtet wird. Wie auch immer, die Klickgeräusche eines Pottwals können dem menschlichen Gehör Schaden zufügen. Daher solltet ihr euch gut überlegen, ob ihr zu einem Pottwal ins Wasser geht oder besser nicht.
Mit Terra Azul machen wir gegen Ende der Tour noch am Princess Islet Ring halt. Dort sehen wir unter anderem die “Rote Klippenkrabbe”.
Die Zeit für Wale ist im Frühling am besten, vor allem im April und Mai. Da hat man dann auch Chancen, einen riesigen Blauwal oder Finnwal zu sehen. Natürlich besteht auch die Chance, Buckelwale und Orcas zu beobachten. Im Juli können die Pottwal Mütter ganz gut mit ihren Kälbern beobachtet werden. Wir haben im Juli zwei Pottwal Kühe zusammen mit ihren Kälbern beobachtet.
Von April bis Oktober können die Pottwale am besten beobachtet werden. Im Atlantik werden etwa 10.000 Pottwale vermutet. Davon konnten anhand der Flukenform bereits 3.000 dieser Tiere auf den Azoren nachgewiesen werden. Die Azoren sind also ein echter Hotspot für Pottwale. Warum ist das so? Das Meer ist um die Azoren sehr tief und in der Tiefsee lebt die Leibspeise der Pottwale: Tintenfische und die sagenumwobenen Riesenkalmare. Diese Tiere hat noch kein Mensch lebend zu Gesicht bekommen, aber an den Pottwalen sind oft noch die Saugknöpfe und Spuren von den Kämpfen in der Tiefsee zu sehen.
Schaut euch auch unser Video zum Azoren Urlaub an. Es gibt in 5min einen schönen Überblick zum Urlaub auf Sao Miguel. Mehr Infos findet ihr auch unter Whale Watching auf den Azoren.
Azoren Reisebericht – Unser Fazit
Azoren Reisebericht – Was erwartet den Urlauber auf den Inseln?
Üppige Vegetation, saphirblaue und smaragdgrüne Bergseen, Vulkan- und Kraterlandschaften prägen das Bild der Azoren. Die Inseln laden zum Wandern ein. Wegen des Golfstroms ist auf den Azoren das ganze Jahr über quasi Frühling. Die Temperaturen sind immer angenehm. Neben dem Wandern haben die Azoren auch viel auf dem Meer zu bieten. Es gibt dort 28 verschiedene Wale, was die Inseln zu einem der weltweit besten Spots für Whale Watching Touren macht. Wer Ruhe sucht, ist auf den Azoren genau richtig. Einsame Wanderungen in einer atemberaubend schönen Umgebung sind dort noch fernab vom Massentourismus sehr gut möglich. Auch für Vogelkundler und Surfer lohnt sich ein Besuch.
Azoren Reisebericht – Was erwartet den Urlauber nicht auf den Insel?
Die Azoren sind in unseren Augen kein klassisches Ziel für einen Strandurlaub, auch wenn es ein paar schöne schwarze Sandstrände gibt. Wer sehr herausfordernde Wege das Steilufer hinab auf sich nimmt, der wird oft mit einem kleinen Strand ganz für sich allein belohnt. Die ins Meer integrierten Lavaschwimmbecken laden auch zum Baden ein. Aber noch einmal, für einen Strandurlaub gibt es sicherlich bessere Ziele als die Azoren.
Azoren Reisebericht – Unsere Meinung zu den Azoren / Sao Miguel
Uns hat der Urlaub sehr gut gefallen. Landschaftlich hat Sao Miguel extrem viel zu bieten und man trifft dort auch nicht an jeder Ecke auf Touristen. Es gibt sehr viele Wanderwege mit wirklich atemberaubend schönen Aussichten. Wanderungen auf den Azoren haben auch den Vorteil, dass es dort keine wirklich gefährlichen Tiere gibt.
Die Whale Watching Touren sind sehr zu empfehlen. Wir haben dort im Juli Pottwale, einen Minkwal, die wunderschönen Common Dolphins (gemeiner Delfin), den Atlantic Spotted Dolphin, Bottlenose Dolphins (Flipper :-)) und auch Risso Dolphins beobachtet. Außerdem konnten wir mehrere Schildkröten und ganz kurz einen Blauhai sehen. Die Touren waren sehr kurzweilig und schon nach ein paar wenigen Minuten auf See sichteten wir die Delfine. Auch von unserem Ferienhaus aus konnten wir öfters Delfine beobachten.
Die Bilder in unserem Azoren Reisebericht haben wir alle selbst aufgenommen. Sie geben euch einen schönen Überblick zur Azoren Insel Sao Miguel.
Jennifer sagt
Hallo ihr lieben, ich überlege nächstes Jahr im Juni auf die Azoren zu fliegen und würde gerne die Hortensien in voller Pracht sehen 🙂 zu welchem Zeitpunkt wart ihr genau dort?
Denkt ihr so vom 20 Juni eine Woche habe ich gute Chancen, dass sie schon blühen?
LG Jenny
Andreas sagt
Hallo Jenny, wir waren die 2. und 3. Woche im Juli dort. Ich denke so ab Ende Juni blühen die Hortensien auf den Azoren.
LG Andreas