Der Seeotter (Enhydra lutris) ist eine Raubtierart und gehört zur Familie der Otter (Lutrinae). Neben dem Küstenotter ist der Seeotter die einzige Otterart, die ausschließlich im Meer lebt. Die Art war wegen des Fells (Pelz) lange Zeit vom Aussterben bedroht. Als Anfang des 20. Jahrhunderts die Jagd reguliert wurde, erholten sich die Bestände langsam wieder. Der Seeotter gilt als ausgesprochen intelligent, so nutzt er zum Beispiel auch Werkzeuge.
Infos / Steckbrief zum Seeotter
Aussehen
Der Seeotter gilt als das kleinste Meeressäugetier. Er erreicht eine Länge von 150cm, wovon 30cm alleine auf den Schwanz entfallen. Ausgewachsene Männchen wiegen bis zu 40kg, die Weibchen sind etwas kleiner und wiegen auch etwas weniger. Der Kopf ist etwas heller als der dunkelbraune Körper. Die Vorderpfoten sind deutlich kleiner als die Hinterbeine. Der Seeotter hat 36 Zähne, davon im Unterkiefer nur zwei Schneidezähne, aber sehr große und kräftige Backenzähne. Ideal zum Knacken von Muscheln und Schnecken. Wenn notwendig nutzt der Seeotter auch Werkzeuge zum Aufknacken. Nicht nur deswegen gelten diese Tiere als sehr intelligent.
Der Seeotter ist das einzige im Meer lebende Säugetier, welches keine isolierende Fettschicht hat. Das extrem dichte Fell schützt ihn aber vor der Kälte im Meer. Dieses dicke Fell wäre dem Seeotter fast zum Verhängnis geworden. Er wurde gejagt und aus seinem Fell wurden Pelzmantel gemacht. Ohne die Regulierung der Jagd Anfang des 20. Jahrhunderts wäre er ausgestorben. Der Seeotter pflegt sein Fell regelmäßig, was viel Zeit in Anspruch nimmt. Das Fell liegt nicht so dicht am Körper an, es bilden sich Falten. Diese Falten nutzt der Seeotter um Nahrung zu transportieren. Schon etwas ältere Tiere haben am Kopf, Hals und Schultern ein vergleichsweise blasseres Fell.
Verbreitung Seeotter
Wir haben in Alaska ganz viele Seeotter lange beobachtet. Vor allem im Hafen von Seward kann man die putzigen Tiere sehr gut beobachten. Die Bilder hier auf dieser Seite wurden alle von uns selbst aufgenommen.
Hier noch der Link zu unserer Whale Watching und Wildlife Tour in Seward, Alaska.
Die meisten dieser Tiere findet man in Küstennähe in Alaska. Aber auch auf den Aleuten und den Kommandeurinseln sind sie zu finden. In Kanada und an der kalifornischen Pazifikküste gibt es kleinere Seeotter Bestände. Die größte Zeit ihres Lebens verbringen Seeotter im Wasser. Dabei bleiben die Tiere immer in Küstennähe und halten sich am liebsten in einer felsigen Gegend auf.
Ernährung
Auf dem Speiseplan stehen Muscheln, Schnecken, Seeigel oder Seesterne. Manchmal auch Fische. Eher seltener, aber Wasservögel stehen auch auf dem Speiseplan, vor allem von den Männchen.
Die mitunter harten Schalen der bevorzugten Nahrung werden zum Teil mit Steinen geknackt. Der Seeotter treibt dann auf dem Rücken und schlägt die Beute auf einen Stein, der auf seiner Brust liegt. Das Fell liegt ja nicht fest am Körper an. Die sich bildenden Falten und Taschen schützen den Seeotter vor den Schlägen auf den Stein, der auf der Brust liegt. Die Fähigkeit, Werkzeuge zu benutzen ist im Tierreich nur sehr selten zu finden. Den meisten Tieren fehlt es dazu an Intelligenz.
Ökologische Rolle
Seeotter fressen viele Seeigel und tragen dadurch zum Schutz der Tangwälder im Meer bei. Bemerkenswert ist die Fähigkeit, das Salzwasser (Meerwasser) zu trinken. Die recht großen Nieren können das Salz wieder ausscheiden.
Fortpflanzung
Zu unserer besten Unterhaltung konnten wir schon zwei Seeotter bei der Fortpflanzung aus weniger als 5 Metern Entfernung beobachten. Die Paarung findet im Wasser statt. Die beiden Otter liegen von Bauch zu Bauch aufeinander und umarmen sich quasi. Es geht dabei recht wild zu und es kommt öfters zu Wasserrollen. Da sich das Männchen fest ans Weibchen klammert, kann es schon auch mal zu Verletzungen kommen. Insgesamt kann die Begattung etwa 30 Minuten lang dauern. Paarungen finden das ganze Jahr über statt. Wir haben die Paarung im Juli beobachtet. Die Weibchen sind paarungsbereit, wenn sie kein Junges mehr aufzuziehen haben. Die Paare bleiben nur solange zusammen, bis das Weibchen trächtig ist. Bis dahin ist die Paarbildung aber sehr intensiv. Im Anschluss löst sich das aber wieder auf. Die Männchen sind mit 5 und die Weibchen mit 3-5 Jahren geschlechtsreif. Ein Männchen duldet in seinem Revier keine anderen geschlechtsreifen Männchen. Wenn im eigenen Revier gerade keine Weibchen paarungsbereit sind, suchen sich Seeotter schon auch mal andere Reviere, kommen dann aber wieder zum ursprünglichen Revier zurück. Nach 6-9 Monaten bringen die Weibchen genau ein Junges zur Welt. Zwillingsgeburte sind sehr selten und meistens überlebt dann auch nur ein Junges. Das Jungtier wird von der auf dem Rücken schwimmenden Mutter gesäugt. Erst ab dem zweiten Monat beginnt das Junge zu tauchen und die Nahrungssuche zu lernen. Erst nach mindestens einem halben Jahr wird das Jungtier von der Mutter unabhängig.
Seeotter Bilder
Habt ihr auch schon in Freiheit lebende Seeotter gesehen und gefallen euch die Tiere auch so gut wie uns?
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